Die Journalistin heißt Marina Owsjannikowa. Ihr Protest hat im letzten Jahr für viel Aufsehen gesorgt: Sie war während der Nachrichten im russischen Fernsehen hinter der Sprecherin aufgetaucht und hatte ein Plakat gegen den Ukraine-Krieg in die Kamera gehalten. In Russland ist jede Kritik am Krieg gegen die Ukraine unerwünscht. Man darf nicht einmal von "Krieg" sprechen.
Owsjannikowa ist letztes Jahr zu einer Geld-Strafe verurteilt worden. Weil sie aber eine schlimmere Strafe befürchtet hat, ist sie ins Ausland geflohen. Ein Gericht in Moskau hat die Journalistin deshalb jetzt in Abwesenheit verurteilt. Die Richter sagen: Owsjannikowa hat falsche Informationen verbreitet. Das Urteil bezieht sich aber nicht auf den Protest im Fernsehen, sondern auf eine andere Aktion von der Journalistin. Owsjannikowa hat nach der Verurteilung gesagt: Die russische Justiz will mich "fertig machen", weil ich keine Angst habe und die Dinge beim Namen nenne.