Konzert gegen Rechts

Nach den Demonstrationen in Chemnitz hat es dort ein Konzert gegen Rechts gegeben. Außerdem streiten die Menschen darüber, ob es in der Stadt wirklich zu Hetz-Jagden gegen Ausländer gekommen ist.

07.09.2018

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Aufnahme der Menschenmenge vor der Bühne beim Konzert "Wir sind mehr" in Chemnitz, aus der Vogelperspektive.
65.000 Menschen kamen zum Konzert gegen Rechts (picture alliance / Sebastian Kahnert / dpa)
In Chemnitz hat es in den vergangenen Tagen viele Demonstrationen gegeben. Daran haben auch Neo-Nazis und Hooligans aus ganz Deutschland teilgenommen. Der Auslöser war der Tod von einem 35-jährigen Mann. Er ist auf dem Stadt-Fest erstochen worden. Die Täter sollen Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak sein. Bei den Demonstrationen wurden deshalb auch ausländer-feindliche Sprüche gebrüllt.
Viele Menschen in ganz Deutschland sind entsetzt gewesen, als sie die vielen Rechts-Radikalen gesehen haben. Die Musik-Gruppe "Die Toten Hosen" hat mit anderen Musikern ein Konzert gegen Rechts in Chemnitz organisiert. Das Motto war "Wir sind mehr". Es sind 65.000 Menschen gekommen.
Chemnitz ist in dem Bundes-Land Sachsen. Der Regierungs-Chef von Sachsen heißt Michael Kretschmer. Er hat gesagt: Sachsen hat ein großes Problem mit den Rechts-Radikalen. Er hat aber auch gesagt: Es hat in Chemnitz keine Hetz-Jagden gegeben. Seitdem streiten sich Politiker und Bürger darüber, ob in Chemnitz wirklich Ausländer gejagt worden sind.
Der Bundes-Innen-Minister von Deutschland ist Horst Seehofer von der Partei CSU. Er soll vor anderen Partei-Mitgliedern gesagt haben: Er versteht, wenn die Menschen empört sind über das Verbrechen. Und wenn sie dann demonstrieren. Das macht sie nicht zu Nazis. Dasselbe haben auch Politiker von der Partei AfD gesagt. Die AfD hat in Chemnitz einen sogenannten "Trauer-Marsch" organisiert. Daran haben auch Anhänger von dem ausländer-feindlichen Bündnis Pegida teilgenommen. Darum fordern jetzt einige Politiker, dass der Verfassungs-Schutz die AfD überwacht.

Wörterbuch

  • Nazi / Neo-Nazi

    Nazi ist die Abkürzung für Nationalsozialist. In Deutschland waren die Nazis von 1933 bis 1945 an der Macht. Sie überfielen andere Länder und waren schuld am 2. Weltkrieg. Sie ermordeten sehr viele Juden. Der Anführer der Nazis hieß Adolf Hitler. Nazis sind ausländerfeindlich: sie wollen nicht, dass Ausländer in Deutschland leben. Sie sind auch gegen Schwule und Lesben und gegen fremde Religionen. Heute gibt es auch noch Menschen, die so denken. Sie werden Neo-Nazis genannt.

  • Demonstration

    Bei einer Demonstration gehen viele Menschen zusammen auf die Straße. Sie wollen ihre Meinung sagen. Oft tragen sie Schilder oder bemalte Stoff-Bahnen. Darauf schreiben sie, was sie denken. Das kurze Wort für Demonstration heißt Demo. In Deutschland gibt es ein Grund-Recht: Alle Menschen dürfen demonstrieren - so lange sie sich dabei an die Gesetze halten. Das Grund-Recht heißt: Versammlungs-Freiheit.

  • rechts-extrem

    Rechts-Extreme wollen, dass nicht alle Menschen die gleichen Rechte haben. Sie denken zum Beispiel, dass Deutsche besser sind als Ausländer. Oder sie denken, Christen sind besser als Juden oder Muslime. Manche Rechts-Extreme sind gewalttätig. Sie greifen zum Beispiel Ausländer oder Behinderte an. In Deutschland gibt es mehrere rechts-extreme Parteien.

  • Hooligan

    Hooligans sind gewalt-tätige Fußball-Fans. Sie prügeln sich oft mit anderen Fans, auch in großen Gruppen. Manchmal verabreden sie sich extra dazu, sich zu prügeln. Hooligans machen Krawall und greifen auch Polizisten an. Hooligan ist ein englisches Wort. Es bedeutet Randalierer.

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