Keine Mehrheit für Corona-Impf-Pflicht

In Deutschland wird es erst mal keine Corona-Impf-Pflicht für Menschen ab 60 geben. Im Bundestag gab es keine Mehrheit für den Entwurf. Die Abgeordneten haben auch 3 andere Vorschläge abgelehnt.

08.04.2022

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Gesundheits-Minister Lauterbach (2. von links) im Bundestag bei der Debatte über die Impf-Pflicht.
Gesundheits-Minister Lauterbach (2. von links) im Bundestag bei der Debatte über die Impf-Pflicht. (Kay Nietfeld/dpa)
Insgesamt haben 378 Abgeordnete gegen eine Impf-Pflicht für ältere Menschen gestimmt. 296 waren dafür und 9 haben gar keine Stimme abgegeben. Der Gesetz-Entwurf war ein Kompromiss. Er kam von einer Gruppe von Abgeordneten aus der Ampel-Koalition. Sie hatten den Vorschlag gemacht, weil so viele im Bundestag gegen eine allgemeine Impf-Pflicht für alle ab 18 waren.
Es wurde auch noch über 3 andere Vorschläge abgestimmt. Auch sie haben keine Mehrheit bekommen. Einer kam von den Parteien CDU und CSU. Sie wollten, dass erst im Herbst über eine Pflicht zur Impfung entschieden wird. Die beiden anderen Entwürfe waren gegen eine Impf-Pflicht. Die Frauen und Männer im Parlament durften bei der Impf-Pflicht frei entscheiden. Sie mussten also nicht so wie andere aus ihrer Fraktion abstimmen.
Vor der Abstimmung wurde im Bundestag viel gestritten über die Impf-Pflicht. Der Gesundheits-Minister heißt Karl Lauterbach. Seine Partei heißt SPD. Lauterbach hat gesagt: Ohne Impf-Pflicht können wir die Corona-Pandemie nicht besiegen. Es werden weiter jeden Tag 200 bis 300 Menschen an dem Virus sterben. Aber Politiker von anderen Parteien, zum Beispiel von der FDP oder AfD, waren gegen eine Pflicht. Sie finden, dass man niemanden zwingen sollte, sich gegen Corona impfen zu lassen. Jede und jeder sollte selbst darüber entscheiden.
Kurz vor der Abstimmung hat es viel Kritik an Gesundheits-Minister Lauterbach gegeben. Er hatte zuerst angekündigt: Ab Mai müssen Menschen, die sich mit dem Corona-Virus anstecken, nicht mehr auf jeden Fall in Isolation. Später hat Lauterbach dann gesagt: Das war falsch, ich habe einen Fehler gemacht. Einige meinen: Mit diesem Hin- und Her verwirrt Lauterbach die Menschen nur. Das ist nicht gut.

Wörterbuch

  • Impfung

    Eine Impfung schützt vor Krankheiten. Zum Beispiel vor Masern, vor Wind-Pocken oder vor der Grippe. Eine Impfung bekommt man von einem Arzt oder einer Ärztin. Meistens ist es eine Spritze.

  • Corona-Virus

    Seit Ende 2019 gibt es ein neues Virus. Ein Virus kann krank machen. Das neue Virus heißt: Corona-Virus oder Sars-CoV-2. Das Wort Corona bedeutet Krone. Die Form von dem Virus sieht so ähnlich aus wie eine Krone. Das Virus ist zuerst in dem Land China entdeckt worden, weil dort viele Menschen krank geworden sind. Dann haben sich viele Menschen auf der ganzen Welt angesteckt, auch in Deutschland. Wer das Virus hat, kann sich erkältet fühlen. Viele haben Husten und Fieber. Die meisten Menschen werden von selbst wieder gesund. Aber manche Menschen bekommen eine schwere Lungen-Krankheit. Diese Menschen können an dem Virus sterben. Die Krankheit heißt Covid-19. Inzwischen gibt es gegen die Krankheit mehrere Impf-Stoffe.

  • Pandemie

    Menschen stecken sich ständig mit Viren, Bakterien oder Pilzen an. Manchmal werden sie davon krank und wenig später meistens wieder gesund. Das ist völlig normal. Manchmal entstehen aber neue, sehr ansteckende Erreger. Sie breiten sich sehr schnell aus und machen Menschen auf der ganzen Welt krank. Viele Menschen sterben daran. Dann spricht man von einer Pandemie. Ein Beispiel ist die Corona-Pandemie. Das Corona-Virus ist 2019 neu entstanden und hat weltweit Millionen Menschen krank gemacht. Viele sind daran gestorben.

  • Bundestag

    Im Bundestag arbeiten Abgeordnete. Es sind Frauen und Männer. Die meisten von ihnen sind in Parteien. Die Abgeordneten treffen für alle anderen Menschen in Deutschland Entscheidungen. Sie bestimmen die Gesetze in Deutschland. Alle 4 Jahre können die Bürger entscheiden, welche Abgeordneten in den Bundestag kommen. Das ist die Bundestags-Wahl.

  • Ministerin oder Minister

    Minister und Ministerinnen sind die Mitglieder der Regierung. Jeder Minister hat bestimmte Themen, für die er zuständig ist: Zum Beispiel Bildung, Umwelt, Soziales oder Außenpolitik.

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