"Friedens-Licht" kommt zum 1. Mal nicht aus Bethlehem

In der Zeit vor Weihnachten gibt es in deutschen Kirchen einen Brauch: Es wird ein "Friedens-Licht" entzündet. Dieses Licht wird von einer Kirche zur nächsten getragen und wandert so durch Deutschland. Doch in diesem Jahr ist etwas anders.

Eine Kerze mit der Aufschrift "Friedens-Licht aus Bethlehem" brennt in einem Wind-Schutz.
Das Friedens-Licht konnte diesmal nicht in Bethlehem entzündet werden. (picture alliance / dpa / Michael Reichel)
Eigentlich wird das Licht in der Stadt Bethlehem im Nahen Osten zum 1. Mal entzündet. Denn in Bethlehem soll Jesus geboren worden sein. Von dort wird das Licht dann in viele andere Länder gebracht und weiter-verteilt.
Das war in diesem Jahr aber nicht möglich. Denn Bethlehem liegt im West-Jordan-Land. Das ist ein Gebiet, in dem viele Palästinenser leben. Im Nahen Osten wird aber im Moment wieder gekämpft. Die Lage ist sehr unsicher.
Darum haben die Organisatoren von dem "Friedens-Licht" die Flamme vom letzten Jahr aufbewahrt. Es hat ein Jahr lang in dem Ort "Christkindl" in dem Land Österreich gebrannt. "Christkindl" ist eine Partner-Stadt von Bethlehem. Der Brauch mit dem Friedens-Licht begann 1986 in Österreich, seit 1994 gibt es ihn auch in Deutschland.

Wörter-Buch

  • Jesus

    Jesus Christus ist für alle Christen sehr wichtig. Sie glauben, dass er der Sohn von Gott ist. Über Jesus steht viel in der Bibel. Dort heißt es, dass er in Bethlehem geboren wurde. Das war am 24. Dezember. Darum nennen wir den Tag "Heilig-Abend".

  • Palästinenser

    Die Palästinenser sind ein arabisch-sprechendes Volk im Nahen Osten. Sie haben keinen eigenen Staat. Sie leben in verschiedenen Ländern. Sie leben zum Beispiel in Jordanien, in Israel und im Libanon. Die meisten Palästinenser leben aber in den Gebieten West-Jordan-Land und Gaza-Streifen. Palästinensische Politiker dürfen dort mitbestimmen. Aber auch Israel hat viel Macht in den Gebieten. Israelische Soldaten kontrollieren zum Beispiel, welche Menschen und welche Waren in das West-Jordan-Land und in den Gaza-Streifen kommen. Inzwischen leben auch viele Menschen aus Israel im West-Jordan-Land. Die Palästinenser sagen: Diese Menschen nehmen uns unser Land weg. Lange haben Palästinenser in Gebieten gelebt, die heute zu Israel gehören. Die Palästinenser wurden von dort vertrieben, als die Juden einen eigenen Staat bekamen. Das war nach dem 2. Welt-Krieg. Seitdem gab es immer wieder Konflikte zwischen Israel und den Palästinensern. Denn die Palästinenser wollen endlich einen eigenen Staat.

  • Nahost-Konflikt

    Das Land Israel streitet schon lange mit den arabischen Nachbar-Ländern und mit den Palästinensern. Bei dem Streit geht es um Grenzen. Man nennt den Streit Nahost-Konflikt. Der Staat Israel ist im Jahr 1948 gegründet worden. Damals lebten dort aber auch schon Palästinenser. Viele Palästinenser finden deshalb, dass ihnen das Gebiet gehört. Israel und die Palästinenser führen darum immer wieder Krieg. Auch mit anderen Ländern hat Israel schon oft Krieg gehabt. Seit Jahren versuchen viele Politiker aus anderen Ländern, eine Lösung zu finden. Bisher hat das aber nicht geklappt. Am 7. Oktober 2023 hat die Palästinenser-Organisation Hamas einen großen Terror-Angriff auf Israel gemacht. Seitdem führt Israel Krieg gegen die Hamas im Gaza-Streifen. Die Organisation UNO sagt: Durch israelische Angriffe sind viele 10-tausend Menschen getötet worden. Viele Palästinenser hungern, weil Israel keine Lebens-Mittel in den Gaza-Streifen lässt.

  • Österreich

    Österreich ist ein Nachbar-Land von Deutschland. Dort spricht man auch Deutsch. Die Haupt-Stadt von Österreich ist Wien.

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