
Die Europäische Zentral-Bank ist eine Bank für ganz Europa. Man sagt auch kurz EZB dazu. Die EZB ist in der deutschen Stadt Frankfurt am Main. Am 5. Juni hat die EZB entschieden: Die Zinsen sollen niedriger werden.
Niedrige Zinsen haben Vorteile und Nachteile. Ein Vorteil ist: Man kann sich billig Geld leihen. Zum Beispiel, wenn man ein Haus bauen will. Ein Nachteil ist: Wer Geld gespart hat, bekommt jetzt dafür auch weniger Zinsen von der Bank.
Die EZB bestimmt immer die Leit-Zinsen. Das sind Zinsen, die für die Banken gelten. Die Banken müssen Geld dafür bezahlen, dass sie sich Geld bei der EZB leihen. Ein wichtiger Leit-Zins sinkt jetzt deutlich: bisher lag er bei 0,25 Prozent. Jetzt liegt er bei 0,15 Prozent. Das bedeutet: Wenn eine Bank sich 1.000 Euro leiht, muss sie dafür nur noch 1 Euro 50 Cent Zinsen bezahlen.
Ein anderer Zins sinkt sogar unter 0. Das gab es noch nie. Dieser Zins liegt jetzt bei minus 0,1 Prozent. Das bedeutet: Wenn die Banken Geld zur EZB bringen, bekommen sie dafür keine Zinsen mehr. Stattdessen müssen sie sogar etwas bezahlen - eine Art Strafe. Dieser Straf-Zins soll der Wirtschaft helfen. Die Banken sollen das Geld nicht mehr behalten, sondern schneller wieder an Firmen verleihen.