Debatte über Film-Festival Berlinale

Die Berlinale ist das wichtigste Film-Festival von Deutschland. Es ist in der Stadt Berlin. Dort sind im Februar viele Filme gezeigt worden. Am letzten Abend war die Preis-Verleihung mit vielen Reden. Seitdem gibt es Kritik.

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Ben Russell (l) und Servan Decle (r) tragen Palästinenser-Tücher.
Links im Bild ist der Regisseur Ben Russell. Er trägt ein Palästinenser-Tuch. (picture alliance / dpa / Monika Skolimowska)
Politiker sagen: Einige Reden auf der Berlinale waren israel-feindlich. Bei der Preis-Verleihung hat zum Beispiel der Regisseur Ben Russell aus dem Land USA geredet. Russell hat auf der Bühne gesagt: Das Land Israel macht einen Völker-Mord an den Palästinensern im Gaza-Streifen. Dafür gab es im Publikum von der Berlinale Applaus. Niemand hat widersprochen.
Tatsächlich greift Israel den Gaza-Streifen seit Oktober an. Russell hat aber nicht gesagt, warum Israel den Gaza-Streifen angreift. Der Grund ist ein Überfall von der palästinensischen Terror-Organisation Hamas auf Israel. Deutsche Politikerinnen und Politiker sagen: Russells Kritik an Israel war einseitig und ungerecht. Sie sagen: Die Berlinale hat möglicherweise ein Problem mit Anti-Semitismus. Anti-Semitismus bedeutet Juden-Feindlichkeit.
Die Leitung von der Berlinale sagt: Wir sind nicht anti-semitisch. Sie sagt: Die Meinungen von den Filme-Machern sind nicht unsere Meinungen. Manche sagen: Mit Anti-Semitismus hatten die Reden auf der Berlinale nichts zu tun. Wir haben das Recht, Israel zu kritisieren.
Durch die Debatte redet niemand mehr über die Preis-Träger von der Berlinale. Der beste Film bekommt den Preis "Goldener Bär". Gewonnen hat der Film "Dahomey". Es geht um Raub-Kunst, die aus dem Land Frankreich an das Land Benin in Afrika zurück gegeben wird. Früher hieß das Land Benin: Dahomey.

Wörter-Buch

  • Israel

    Israel ist ein Land im Nahen Osten. Es liegt am Mittel-Meer. Die Hauptstadt von Israel ist Jerusalem. Die meisten Menschen in Israel sprechen Hebräisch oder Arabisch. Die Religion des Staates Israel ist das Judentum. Aber auch Muslime und Christen leben in Israel. Mit seinen Nachbar-Ländern hat Israel schon lange Streit. Diesen Streit nennt man den Nahost-Konflikt. Dabei geht es darum, wem das Land gehört.

  • Palästinenser

    Die Palästinenser sind ein arabisch-sprechendes Volk im Nahen Osten. Sie haben keinen eigenen Staat. Sie leben in verschiedenen Ländern. Sie leben zum Beispiel in Jordanien, in Israel und im Libanon. Die meisten Palästinenser leben aber in den Gebieten West-Jordan-Land und Gaza-Streifen. Palästinensische Politiker dürfen dort mitbestimmen. Aber auch Israel hat viel Macht in den Gebieten. Israelische Soldaten kontrollieren zum Beispiel, welche Menschen und welche Waren in das West-Jordan-Land und in den Gaza-Streifen kommen. Inzwischen leben auch viele Menschen aus Israel im West-Jordan-Land. Die Palästinenser sagen: Diese Menschen nehmen uns unser Land weg. Lange haben Palästinenser in Gebieten gelebt, die heute zu Israel gehören. Die Palästinenser wurden von dort vertrieben, als die Juden einen eigenen Staat bekamen. Das war nach dem 2. Welt-Krieg. Seitdem gab es immer wieder Konflikte zwischen Israel und den Palästinensern. Denn die Palästinenser wollen endlich einen eigenen Staat.

  • Gaza-Streifen

    Der Gaza-Streifen ist ein kleines Küsten-Gebiet am Mittel-Meer. Der Gaza-Streifen liegt zwischen den Ländern Israel und Ägypten. Die Haupt-Stadt heißt Gaza-Stadt. Im Gaza-Streifen leben mehr als 2 Millionen Menschen. Sie heißen Palästinenser. Der Gaza-Streifen wird von der Organisation Hamas regiert. Die Hamas kämpft mit Gewalt für einen palästinensischen Staat und gegen den Staat Israel. Der Gaza-Streifen ist abhängig von Lebens-Mittel-Lieferungen aus dem Ausland. Israel und Ägypten kontrollieren die Grenzen. Seit 2023 ist Krieg im Gaza-Streifen. Israel und die Hamas greifen sich gegenseitig an. 10-tausende Zivilisten sind getötet worden. Der Gaza-Streifen ist weitgehend zerstört. Viele Menschen hungern.

  • Festival

    Ein Festival ist ein großes Kultur-Fest. Dabei geht es zum Beispiel um Musik, Filme oder Bücher. Ein Festival hat oft auch einen Wettbewerb: Der beste Film oder das beste Buch bekommt dann einen Preis. Die meisten Festivals sind immer wieder in derselben Stadt. Das Film-Festival in Berlin heißt zum Beispiel Berlinale.

  • Anti-Semitismus

    Anti-Semitismus bedeutet Juden-Feindlichkeit. Anti-Semiten wollen Juden und Jüdinnen aus der Gesellschaft ausgrenzen. Anti-Semiten sagen: Juden sind schuld, wenn etwas schlecht läuft. Manchmal greifen sie Juden, Synagogen oder jüdische Friedhöfe an. Anti-Semitismus gibt es schon lange Zeit und in vielen Ländern der Welt. In Deutschland waren früher Anti-Semiten an der Macht: Im 2. Welt-Krieg haben die National-Sozialisten und ihre Helfer 6 Millionen Juden ermordet. Diesen Massen-Mord nennt man den Holocaust oder die Schoah.

  • Goldener Bär

    Der Goldene Bär ist der wichtigste Preis auf der Berlinale. Die Berlinale ist ein großes Film-Fest in Berlin. Wer den Preis bekommt, entscheidet die Jury. Die Jury ist eine Gruppe von bekannten und erfahrenen Film-Leuten: Regisseure und Regisseurinnen sowie Schauspielerinnen und Schauspieler.

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