Streit um Fernseh-Film

Das Theater-Stück "Terror" erzählt die Geschichte von einem Piloten der Bundeswehr. Er muss eine schwierige Entscheidung treffen. Jetzt soll das Stück im Fernsehen laufen. Das finden einige Politiker nicht gut.

05.08.2016

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Sie sehen einen Schauspieler, dahinter eine blau-weiße Anzeige-Tafel mit Flug-Nummern.
Das Theater-Stück "Terror" soll als Film im Fernsehen laufen. Nicht alle finden das gut. (picture alliance / dpa / Jörg Carstensen)
Das Theater-Stück ist von Ferdinand von Schirach. Es geht um einen Piloten in einem Kampf-Flugzeug. Er steht vor Gericht. Er hat ein anderes Flugzeug abgeschossen. In dem anderen Flugzeug saßen mehr als 160 Menschen. Terroristen hatten dieses Flugzeug entführt. Sie wollten es über einem Fußball-Stadion abstürzen lassen. In dem Stadion waren 70.000 Menschen.
Der Pilot von dem Kampf-Flugzeug musste entscheiden: Schießt er das andere Flugzeug ab und tötet 160 Menschen? Oder tut er nichts - und die 70.000 Menschen in dem Stadion sterben. Am Ende müssen die Zuschauer entscheiden: Ist der Pilot schuldig? Die meisten Zuschauer haben bisher gesagt: Der Pilot soll freigesprochen werden.
Das erste Programm im Fernsehen will das Theater-Stück nun im Oktober als Film zeigen. Zwei Politiker von der Partei FDP kritisieren das. Sie sagen: Das Stück bringt die Menschen dazu, eine falsche Entscheidung zu treffen. Sie sagen: Man darf nicht das Leben von Menschen gegeneinander aufrechnen. Das heißt: Man darf nicht 160 Menschen töten, um 70.000 zu retten. Das ist gegen das Gesetz. Und gegen die Menschen-Würde.
Die ARD will den Film aber trotzdem zeigen. Sie will auch die Zuschauer entscheiden lassen. Sie sagt: Nach dem Film gibt es auch noch eine Diskussions-Sendung. Dort soll ausführlich über das Thema geredet werden.

Wörterbuch

  • Terror

    Terror bedeutet: Jemandem mit Gewalt Angst machen. Terroristen machen zum Beispiel Bomben-Anschläge, das heißt, sie lassen Bomben explodieren, um Menschen zu töten. Terroristen wollen mit Gewalt ihre politischen Ziele durchsetzen.

  • National-Sozialismus

    Der National-Sozialismus ist eine politische Einstellung. National-Sozialisten hassen Juden und sind gegen die Demokratie. In Deutschland wurde im Jahr 1920 die "National-Sozialistische Deutsche Arbeiter-Partei" gegründet. Sie wurde kurz auch NSDAP genannt. Unter Adolf Hitler kam die NSDAP 1933 an die Macht. 1939 begannen die National-Sozialisten den 2. Welt-Krieg. Bis 1945 verübten die Nazis und ihre Helfer zahlreiche Kriegs-Verbrechen und Massen-Morde. Das schlimmste Verbrechen war der Holocaust: Die National-Sozialisten ermordeten etwa 6 Millionen Juden in Europa.

  • Terroristen

    Terroristen sind Menschen, die einen Staat mit Gewalt verändern wollen. Das nennt man Terror oder Terrorismus. Terroristen machen zum Beispiel Bomben-Anschläge. Oder sie greifen Polizisten oder Soldaten an. Terroristen entführen auch Menschen.

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